Die Bewässerung von Saatmais: ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit

Wenn sich die Empfindlichkeit gegenüber Wasserstress im Laufe des Zyklus bei Hybridmais und den Erzeugersorten relativ wenig unterscheidet, so gibt es spezifische Charakteristika, die das Verhalten der Pflanze beeinflussen und somit wichtig für die Bewässerungssteuerung sind.

Zunächst einmal bedeutet die versetzte Aussaat, die zur Überlappung der Blütezeiten der männlichen und weiblichen Genitale erforderlich ist, dass für den Aufgang häufiger als beim Körnermaisanbau eine zusätzliche Bewässerung erforderlich ist. Dies ist besonders in Jahren mit langanhaltenden Frühjahrsdürren erforderlich.

Bei den Vererbern handelt es sich meist um reine Linien, die weder über die Größe noch das Wurzelsystem der Hybriden besitzen. Diese Tatsache, die in vom ARVALIS-Institut du Végétal im Rahmen des Programms „technische Maßnahmen für Saatgut“ vom Verband F.N.P.S.M.S durchgeführten Versuchen belegt wurde, wurde in den als Entscheidungshilfen dienenden Tools wie IRRE-Lis® berücksichtigt: Der Anteil der Grundwasserreserve, auf den die Pflanze leicht zurückgreifen kann, wird auf 50 % gegenüber 66 % für hybride Sorten geschätzt.

Die Bewässerung während der Wachstumsphase, ab dem 10-Blatt-Stadium ist bei Saatmais von grundlegender Bedeutung. Der Blattindex (oder LAI für Leaf Area Index) wird durch das Vorhandensein von Wasser in dieser Phase stark beeinflusst. Wasserstress vor der Blüte begrenzt den maximalen LAI für die weiblichen und männlichen Pflanzen. Eine gute Steuerung der Startbedingungen der Kultur garantieren ein ausgeglichenes Wachstums der Elternpflanzen und ein homogenes Wachstum der weiblichen Pflanzen, was ein für die Kastration wichtiger Parameter ist.

Während der Blüte- und Befruchtungsphase ist der Wasserbedarf, und somit auch die Empfindlichkeit gegenüber Wasserstress, am höchsten. Die Auswirkungen von Stress auf die Entwicklung der weiblichen Fortpflanzungsorgane sind bestens bekannt. Kürzlich durchgeführte Versuche haben jedoch gezeigt, wie wichtig eine gute Bewässerung in dieser Phase für die Pollenproduktion ist. Eine regelmäßige und ausreichende Versorgung mit Wasser in Hinblick auf die klimatischen Anforderungen ist unerlässlich, um nicht nur das Pollenpotenzial zu gewährleisten (Anzahl der von jeder männlichen Rispe produzierten Pollenkörner), sondern auch, oder vor allem, die Lebensfähigkeit der Pollen. Diese kann sich bei Stress in diesem Zeitraum um bis zu 45 % verringern.

Eine Unterstützung der der Versorgung in der Phase nach der Befruchtung ist ebenfalls sehr wichtig: Die Entwicklung der Körner/m² (Vorläufer des Ertrags in Saatgutdosen/ha) und ihre Füllung (Gewicht der Körner) bedingen direkt den Endertrag.

In qualitativer Hinsicht können die Auswirkungen der Bewässerung auf diese späten Phasen entscheidend für die Kalibrierung und Keimfähigkeit der Körner sein. In dieser Hinsicht führten unter unseren Versuchsbedingungen die wenig ausgeprägten Unterschiede der Wasserversorgung am Ende des Zyklus zu geringen Unterschieden zwischen den Wasserhaushalten. Das Stadium von 50 % Kornfeuchte bleibt der relevanteste Anhaltspunkt für die Entscheidung, die Bewässerung bei der Saatguterzeugung einzustellen.

Versuche für die Optimierung der Bewässerung bei der Saatgutproduktion

Der F.N.P.S.M.S hat mit der Unterstützung von SEMAE Freilandversuche unter verschiedenen Graden von Wasserstress gesteuert. Diese von den Teams von ARVALIS Institut du végétal durchgeführten Versuche verglichen die verschiedenen Bewässerungsszenarien zur Befriedigung des unterschiedlichen Bedarfs an Wasser: ein als „gut bewässertes“ Szenario sowie verschiedene restriktive Bewässerungsszenarien.

Sie ermöglichten es, die Auswirkungen von Wasserstress auf die Pflanzenphysiologie zu charakterisieren. Aber auch den Einsatz von Ertrags- aber auch von Qualitätskomponenten. In einer zweiten Phase konzentrierten sich die Versuche auf die Entwicklung von Anbaustrategien unter dem Einfluss von Wasserstress. Derzeit laufen Versuche zur Beziehung zwischen Bewässerung und Bestandsstrukturen.

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