Die Befruchtung

Die Düngung von Mais, insbesondere die Stickstoffdüngung ist für die Produktivität des Feldbestandes von höchster Wichtigkeit. Um die Zugaben bestmöglich anzupassen – um die agronomische und wirtschaftliche Effizienz des Düngemittels weitmöglichst zu steigern – müssen die Bedürfnisse der Pflanze sowie die Wachstumsperiode im Allgemeinen bekannt sein, aber auch, welche Bedürfnisse während des Wachstums vorliegen sowie was der Boden hierzu beiträgt.

Eine wichtiger Produktivitätsfaktor der Kultur

Die Dünger sollten den größten Teil des Bedarfs bis zur Blüte abdecken. In einer Frühjahrskultur wie dem Mais wird dies durch die Mineralisierung der organischen Bodensubstanz freigesetzten Elemente (insbesondere des Stickstoffes) übernommen.

Was die wichtigsten Elemente betrifft, dem Stickstoff (N), Kalium (K) und Phosphor (P), so sind die momentanen Bedürfnisse unterschiedlich. Stickstoff und Kalium sind für die Produktion der Biomasse wichtig, der Tagesverbrauch ist bis zur Blüte hoch. Der Bedarf an Phosphor ist sehr hoch zu Beginn des Zyklus.

Die typischsten Mängel an Spurenelementen (Zink, Mangan) , die beobachtet wurden, wurden häufig durch Fehler bei der Bodenbearbeitung verursacht. Diese müssen beim ersten Auftreten der Symptome umgehend korrigiert werden. Kurative Blattdünger sind sehr schnell wirksam (in nur wenigen Stunden).

Die Stickstoffdüngung

Eine angemessene Düngung: Die Leistung mit der Umwelt in Einklang bringen.

Unabhängig vom System der Feldkultur: Der Boden ist eine unumgängliche Etappe des Stickstoffkreislaufes. Der Erzeuger darf nur so viel Stickstoff auszubringen, wie unbedingt für die Entwicklung der Pflanzen notwendig ist. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass der überschüssige Stickstoff am nach der Ernte im Boden verbleibt und ins Grundwasser gelangt, sehr hoch. Die Stickstoffdüngung wird somit dem erhofften Ertragspotenzial angepasst, wobei von der Vorfrucht übrige Rückstände sowie der geschätzte Eigenbeitrag des Bodens mit einberechnet werden.

Dabei sei darauf hingewiesen, dass Mais organischen Stickstoff aus Gülle sehr gut umsetzt, da die Effizienz von organischem Stickstoff bei gleicher Menge um 30 % höher als von mineralischem Stickstoff ist.

Mangelerscheinungen erkennen

  • Magnesium: Ein in stark sauren Böden mit einem PH-Wert unter 5,5 häufiger Mangel, der durch eine Verabreichung im Boden ausgeglichen werden muss. Symptome treten bereits bei 4 bis 5 Blättern auf. Die älteren Blätter vergilben und weisen hellgraue und -braune Flecken auf. Die Zugaben von Kalzium und Mangan sind für Korrektur dieser Art an Mängeln angebrachter.
  • Zink: Eine häufige Mangelerscheinung, die durch eine Verfärbung des mittleren Drittels der jüngsten Blätter, die der Tüte, angezeigt wird. Korrigiert werden kann dieser Mangel mit einer Zuführung von neutralisiertem Zink oder anderen zinkhaltigen Blattprodukten. Dieser Mangel kann aber auch mit einer Bodendüngung vorgebeugt werden, was häufig effizienter ist.
  • Mangan: Ein unter folgenden Bedingungen häufiger Mangel: Böden mit einem hohen pH-Wert, Böden mit einer luftigen Bodenstruktur, mit einem hohen Anteil organischer Substanz und Aktivkalk, sandigen Böden oder bei Vorhandensein von Fadenwürmern (in diesem Falle ein induzierter Mangel). Symptom dieses Mangel ist die Vergilbung der Blätter, hängenden Blättern mit gewellten Rändern. Dies ist ein schwerer Mangel, der im Extremfall dazu führt, dass die Pflanze das Wachstum einstellt und sich nicht mehr weiterentwickelt oder aber keine Kolben und Körner ausbildet. Er kann leicht durch eine zweifache Zugabe von Mangansulfat während der Wachstumsphase, mit einem Abstand von 15 Tagen zwischen den zwei Zugaben und sobald 4 bis 5 Blätter ausgebildet wurden, korrigiert werden.

Phosphor und Kaliumbedarf: Bedürfnisse und Austrag

Körnermais absorbiert Phosphor in mäßigen Mengen. Der Austrag liegt in der Größenordnung von 50 Einheiten für 100 dz Körnermais. Der größte Teil des absorbierten Kaliums wird wieder in den Boden zurückkehren, wenn die Stängel untergegraben werden. Der Kalium-Austrag pro Korn ist gering. Er liegt bei 30 Einheiten, während die Aufnahme je nach Potenzial die 250 Einheiten überschreiten kann.

Bei Silomais liegt der Austrag bei 60 Einheiten für 14 Tonnen Trockenmasse pro Hektar. Ein Großteil des absorbierten Kaliums wird ausgetragen werden: 162 der 210 aufgenommenen Einheiten für ein Potenzial von 14 t/ha. Das Kalium wird jedoch mit dem Stallmist wieder auf die Parzelle zurückgebracht.

Kalzium, Magnesium und andere Spurenelemente

Für die Fruchtbarkeit der Parzelle muss ständig die Erhaltung des Kalzium- und Magnesiumgehaltes im Boden überwacht werden. Diese garantieren ein gutes Funktionieren des Bodens. Die Aufrechterhaltung eines guten pH-Wertes fördert die Aufnahme sämtlicher Mineralien.

Mais reagiert am empfindlichsten auf den Mangel von Magnesium, Zink und Mangan. Eine regelmäßig durchgeführte chemische Analyse des Bodens ermöglicht es, fällige Korrekturen vorzunehmen. Die Erhaltung und Korrektur von sekundären Mineralien geschieht per Bodendüngung, außer was Mangan betrifft, bei dem Blattdüngung effizient ist. Kalk, und gegebenenfalls sogar Magnesiumkalk, können langfristig zugeführt werden.

FOKUS: Die Bilanzmethode

Die Nutzung der Bilanzmethode ermöglicht es, zu berechnen, wieviel Stickstoff der Pflanze gegeben werden muss, sowie die Staffelung der Gaben, mit der der tatsächlichen Stickstoffaufnahme der Pflanze entsprochen werden kann.

Mais nimmt in den ersten Wachstumsmonaten fast kein Stickstoff auf. Daher genügt eine Düngung mit einer geringen Menge, um den Bedarf der Jungpflanzen zu decken. Ab 8 Blättern muss der Mais jedoch ausreichend Stickstoff erhalten.

Die Staffelung wird bei leichten Böden und in Situationen empfohlen, in denen die Dosis bei über 100 Einheiten liegt. In Situationen, in denen man die Einbringung eines zweiten Inputs (mechanisch oder über die Bewässerungsanlage), z. B. bei Gefahr einer Trockenheit, nicht gewährleisten kann, ist eine Düngung zum Zeitpunkt der Aussaat vorzuziehen.

In der Praxis: Ausbringung von 20 bis 50 Einheiten bei der Aussaat, ein Zusatz bei 6 bis 8 Blättern, um den Koeffizienten der Stickstoffnutzung zu erhöhen (von 60 % vor 4 Blättern auf 80 % nach 4 Blättern).

Methode zur Berechnung der Stickstoffdosis:

  1. Festlegung eines realistischen Ertragsziels, wobei die Eigenschaften der Parzelle sowie die technischen Abläufe zu berücksichtigen sind. Nehmen Sie z. B. den Durchschnitt der Erträge der besten 3 Jahre in einem Zeitraum von 5 Jahren.
  2. Nehmen Sie diesen Durchschnitt für den Bedarf pro Tonne TM oder DZ Körner (siehe vorherige Grafiken), d. h. 14 kg N/t TM oder 2 kg N pro DZ Körner des Durchschnitts des erwarteten Ertrags.
  3. Berücksichtigen Sie das Lieferungsvermögen des Bodens sowie den Düngernutzungskoeffizienten. Festzuhalten ist:
    • 0,6 für eine Düngung von der Aussaat bis zu 8 Blättern
    • 0,8 für eine Düngung ab 8 Blättern
  4. Bei einer starken Düngung ist eine Staffelung ratsam:
    • 50 kg bei der Aussaat
    • den Rest bei 6 bis 8 Blättern, d. h.:

Dosis = Ertrag X Bedarf pro Tonne oder Doppelzentner – 50
0,8