Eine trotz des gestörten Weltmarkt widerstandsfähige Kultur

Eine trotz des gestörten Weltmarkt widerstandsfähige Kultur

Die Maisaussaat begann in Europa aufgrund der noch kühlen oder sogar negativen Temperaturen Anfang April zögerlich. Sie dürfte sich jedoch ab Ende April beschleunigen. Die Märkte sind, wie bereits erwähnt, aufgrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine stark gestört. Die Preise sind seit Ende Februar 2022 stark angestiegen, begleitet von einem Preisanstieg für die Hilfsmittel (insbesondere Dünger und Energie) oder auch von Problemen hinsichtlich deren Verfügbarkeit. Diese Preis- / und Produktionskostenbedingungen könnten den Anbauflächen für Sonnenblumen zugutekommen. Außerdem hat die Europäische Kommission erlaubt, dass 2022 als stillgelegt deklarierte Flächen bewirtschaftet werden dürfen (was insgesamt 4 Mha in der EU betrifft), was aufgrund der hohen Produktionskosten nur eine begrenzte Auswirkung auf die Anbauflächen haben dürfte. Insgesamt erwarten wir einen leichten Rückgang der Anbauflächen für Körner- und Silomais in Europa; ca. -1 %, womit sie sich auf 15 Mh belaufen wird. Die Anbauflächen würden in Frankreich, Italien, Ungarn und Bulgarien zurückgehen, während sie in Deutschland und Polen zunehmen. In Bezug auf Silomais wird in Deutschland, dem größten europäischen Erzeuger, ein deutlicher Rückgang erwartet, da das Futtermittelangebot nach der Ernte 2021 gut aufgefüllt ist und Druck auf den Anbau von Mais für Biogasanlagen ausgeübt wird. Der Trend für Silomais geht in Frankreich ebenfalls leicht nach unten. Außerhalb der EU wird in der Ukraine ein Rückgang der Anbauflächen von zwischen -30 und -40 % erwartet. Im Gegensatz dazu wird in Russland eine leichte Zunahme der Körnermaisanbauflächen erwartet. In Serbien werden die Körnermaisanbauflächen schätzungsweise nach einer von der Dürre geprägten Kampagne zurückgehen. In der Türkei schließlich werden die Landwirte trotz insgesamt zufriedenstellender Winterniederschläge in den Hauptanbaugebieten voraussichtlich vom Körnermaisanbau auf den Baumwollanbau umsteigen, während der Silomais genau wie der Viehzuchtsektor weiterhin zulegen wird.

Saatgutproduktion: Anpassung an die Gegebenheiten und Versorgung der Märkte

Trotz des aufgrund des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland gestörten Umfelds planen die Saatgutunternehmen und ihre Partnernetzwerke der Saatgutvermehrer die Maisaussaat 2023. Mit 85 000 ha Anbaufläche wird für Frankreich, dem wichtigsten Produzenten Europas und weltweit größter Exporteur von Maissaatgut, eine stabile Produktion erwartet. Die Produktionspläne sind jedoch in Rumänien (-12 %) und Ungarn (-17 %) rückläufig, wodurch der EU-Produktionsplan auf etwa 175 000 % sinken wird. Außerhalb der EU werden die Anbauflächen für die Saatgutvermehrung in der Ukraine um ca. 30 % zurückgehen, während sie in Russland leicht ansteigen und in der Türkei und in Serbien stabil bleiben.

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